Projekt

domus_Museum und Galerie der Gemeinde Schaan

UMBAU DOMUS
Planungsphase: April 2023 bis April 2024
Umbauphase: Mai 2024 bis September 2024
Neueröffnung: November 2024
Umbaugesamtfläche: 235 m²
Architekturbüro: Studio SAAL

Beauftragte Betriebe:
A.Vogt Gebäudetechnik AG | Beck Elektro AG | Fenometal ArtDesign AG | Gebrüder Bargetze AG | Gebrüder Hilti Bau AG | Hilti Möbel Raumgestaltungs AG | Kind Interior | Noldi Frommelt Schreinerei AG | Rheintal Keramik AG

Spender:innen gebrauchter Bauteile
(u. a., alphabetisch): Gebrüder Hilti Bau | Gemeinde Schaan (SAL, domus) | Noldi Frommelt Schreinerei AG | Rheintal Keramik AG | TAKino | sowie diverse private Spender:innen aus Abbruchobjekten

Hand in Hand

Der Umbau der Innenräume des Domus mit ReUse-Bauteilen war eine echte Gemeinschaftsleistung. Sie verlangte von allen daran Beteiligten nicht nur ein hohes Mass an Flexibilität und Einsatzwillen, sondern auch die Bereitschaft, sich mehr als sonst mit den anderen Projektpartner:innen abzustimmen und eng mit diesen zusammenzuarbeiten.

Als Auftraggeberin und Bauherrin war es zunächst die Gemeinde Schaan selbst, die sich mutig für einen Domus-Umbau entschloss, der nicht wie sonst oftmals üblich nach Schema F ablaufen sollte, sondern bewusst den Fokus auf Verwendung von ReUse-Bauteilen legte. Als starkes Ausrufezeichen für gelebte Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Im Architektenteam von Studio SAAL fand man dafür die idealen Verbündeten, die bereit und imstande waren, als Projektleitung die bauliche Vision dahinter entsprechend zu planen, konsequent zu verfolgen und in vielen Einzelschritten und gemeinsam mit den unterschiedlichen Projektpartner:innen auch umzusetzen.

Ein wesentliches Augenmerk galt anhand einer vorab erstellten Bedarfsliste der Suche nach geeigneten ReUse-Bauteilen. Mit ZirkuLIE Kompetenzzentrum für zirkuläres Bauen fand sich dafür in Liechtenstein ein Projektpartner mit der notwendigen Expertise sowie auch dem entsprechenden Netzwerk, um unter anderem bei der mitunter recht aufwendigen Bauteiljagd kompetent und hilfreich zur Seite zu stehen sowie in Sachen Lagerung Lösungen anzubieten.

Für eine erfolgreiche Bauteiljagd braucht es Spender:innen. Dazu zählten etwa Privatpersonen oder Liegenschaftsverwaltungen, die im Zuge von Umbauten oder Abbrüchen von Immobilien auf wiederverwendbare Bauteile hinwiesen und diese anboten. Ebenso verdankt das Projekt viele Materialspenden Bauunternehmen und Handwerksbetrieben, die auf ihren aktuellen Baustellen oder in den eigenen Lagern fündig wurden.

 Als wichtiges Bindeglied zwischen ReUse-Bauteiljagd, fachgerechtem Ausbau sowie teilweise auch Einbau in die Domus-Räumlichkeiten waren die Bauunternehmen gefordert. Dank dieser wurden nicht nur einige «Schätze» aus Abbruchhäusern für die Wiederverwendung gerettet, die am Projekt beteiligten Baufirmen waren dafür auch bereit, zeitlichen und arbeitstechnischen Mehraufwand in deren diesbezüglich ohnehin eng getakteten Arbeitsalltag in Kauf zu nehmen.

 Von besonderer Bedeutung waren zu guter Letzt noch jene Handwerksbetriebe, welche für die Arbeiten in den Räumlichkeiten des Domus verantwortlich waren. Dort, wo letztlich alles mit viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl in seine finale Form gebracht wurde: von der sorgfältigen Reinigung und Aufbereitung der ReUse-Bauteile bis zu manch kreativer Lösung, die erheblichen Mehraufwand erforderte. Kurz: Erstklassige Handwerksarbeit, an denen sich heute die Domus-Besucher:innen erfreuen dürfen.

«Die Idee, bei der Umgestaltung des Domus Materialien, die vor Ort oder in näherer Umgebung vorhanden sind, wiederzuverwenden oder neu zu interpretieren, hat mich von Anfang an fasziniert.»

Marion Risch, Gemeinde Schaan, Leiterin Hochbau

«So ein Projekt lässt sich nicht am Reissbrett entwerfen und danach einfach durchziehen, sondern man muss zu einer sogenannten ,rollenden Planung‘ übergehen: Man geht dabei zwar mit einer konkreten Vorstellung und in einer gewissen Detailtiefe an die Sache ran, muss aber immer bereit sein, wieder einen Schritt zurückzumachen und die Planung anhand der tatsächlich vorhandenen Bauteile anzupassen. Das gleicht mehr einem Ping-Pong-Spiel.»

Lukas Pankraz Mähr, Studio SAAL Architekten

«Der Domus-Umbau ist nicht nur ein Vorzeigeprojekt, was mit ReUse-Bauteilen tatsächlich alles machbar ist, sondern unterstreicht auch, dass eine enge Zusammenarbeit entlang der gesamten Baukette – beginnend von der Bauherrschaft über das Architektenteam bis zu Bauunternehmen und Handwerksbetrieben – nicht nur gegenseitig kreativ befruchtet, sondern auch zu guten und praktikablen Lösungen führt.»

Clarissa Rhomberg, Projektleiterin ZirkuLIE

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