Aubündt 12: Nachhaltigkeit zum Wohnen
- Datum
- 26. November 2025

Im Vaduzer Quartier Aubündt entsteht ein zukunftsweisendes Bauprojekt. Die Geschwister Robert, Luisa und Celia Boss errichten ein ökologisch nachhaltiges Mehrfamilienhaus.
Das neue Gebäude ersetzt ein in die Jahre gekommenes Wohnhaus, das aufgrund von Schimmelbefall, verursacht durch bauliche Mängel, nicht erhalten werden konnte. Anstatt die Liegenschaft zu verkaufen, entschieden sich die drei Geschwister, ein gemeinsames Bauprojekt zu realisieren: bewusst nachhaltig, mit lokalem weitgehend unbehandeltem Holz, minimalem Einsatz grauer Energie und einem zirkulären Ansatz, der Ressourcen schont und über den gesamten Lebenszyklus hinweg denkt.
Das Bekenntnis zu einem ökologischen Baukonzept war keineswegs zufällig: Nachhaltiges Denken und Handeln sind seit jeher fest in der Haltung der Familie Boss verankert. Bereits früh wurden in der Familie Themen wie Solartechnik und Elektromobilität aufgegriffen und aktiv gelebt. Das neue Haus steht somit ganz in dieser Tradition und führt den bewussten Umgang mit Ressourcen konsequent fort Bei der Umsetzung setzt die Baufamilie auf ein stark regionales Netzwerk: Mit dem Architekten Luis Hilti konnte ein Planer gewonnen werden, dem nachhaltiges Bauen ein zentrales Anliegen ist. Realisiert wird das Gebäude durch Frommelt Holzbau, ein Liechtensteiner Unternehmen mit grosser Erfahrung im ressourcenschonenden Holzbau. Das verwendete Material stammt aus der Region; das Holz bildet Tragstruktur und Herz des Hauses. Begleitet wird das Projekt zudem durch die Stiftung Lebenswertes Liechtenstein, deren Wissens- und Netzwerkplattform ZirkuLIE zirkuläre Bauvorhaben unterstützt und dokumentiert.
Das Gebäude entsteht weitgehend in Holzbauweise ohne Tiefgarage, aber mit einer durchdachten Raumorganisation, die auf ein Minimum an versiegelter Fläche setzt. Klassische Kellerräume werden durch ebenerdige Stauräume ersetzt, was den Bedarf an Beton deutlich reduziert. Eine Wärmepumpe sorgt für effiziente Beheizung, auf eine zentrale Lüftungsanlage wurde bewusst verzichtet. Der Einsatz unbehandelten Holzes und der Verzicht auf übertechnisierte Systeme sind Teil eines klaren Low-Tech-Ansatzes.
Herausforderungen blieben dennoch nicht aus. Auch statische Fragen, sommerlicher Wärmeschutz und Materialwahl wurden sorgfältig geprüft. Trotz dieser Anforderungen blieb das Projekt kostenmässig mit konventionellen Neubauten vergleichbar: Ein entscheidender Aspekt auch für künftige Bauherrschaften mit ähnlichen Ambitionen.
Die Gestaltung des Hauses ist Ausdruck der persönlichen Handschrift der Geschwister. Runde Balkone, dekorative Holzelemente und Erkerfenster spiegeln ihre individuellen Vorlieben wider und verleihen dem Haus eine warme, einladende Ausstrahlung. Aubündt 12 soll ein visueller Impuls sein und ein sichtbares Zeichen dafür, dass nachhaltiges Bauen in Liechtenstein nicht nur möglich, sondern auch ästhetisch und wirtschaftlich attraktiv ist.
«Es ist etwas Besonderes, auf dem Grundstück unserer Grosseltern ein solches Projekt realisieren zu können.»
Robert, Luisa und Celia Boss, Baufamilie
MFH Aubündt 12
Ort: Vaduz, Liechtenstein
Baufamilie: Geschwister Robert, Luisa und Celia Boss
Architekt: Luis Hilti, Atelier Gapont
Holzbau: Frommelt Holzbau, Schaan
Dokumentation & Begleitung: ZirkuLIE, Kompetenzzentrum für zirkuläres Bauen in Liechtenstein, ein Projekt der Stiftung Lebenswertes Liechtenstein
Bauweise: Zirkulärer Holzbau, weitgehend unbehandeltes regionales Holz
Besonderheiten: Verzicht auf Tiefgarage, Integration einer Wärmepumpe, keine zentrale Lüftung, Fokus auf Ressourcenschonung und minimale graue Energie
Geplante Fertigstellung: Ende 2026
PUBLIZIERT IN: EINBLICK HERBST 2025, GEMEINDE VADUZ
VISUALISIERUNGEN: ATELIER GAPONT

